Wo Solidarität kein Fremdwort ist

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Es hatte etwas Sinnbildliches, die Plastik auf der Wiese vor dem Klubhaus Leuna mit den DGB-Fahnen im Hintergrund. Gleichgewicht herstellen, Gleichgewicht halten – eine Urangelegenheit deutscher Gewerkschaften. Die sich unter dem Dach des DGB versammeln feierten heute hier 30 Jahre DGB in Sachsen-Anhalt. Das sind auch 30 Jahre gelebte Solidarität.

Der DGB hatte mich beauftragt, die Tagung fotografisch zu dokumentieren. Also sah ich mich zunächst im Umfeld der Festveranstaltung um.

Ein Jubiläum also. In Grußworten und Redebeiträgen wird selbstredend zurück geblickt. Oft genug und auch zurecht blinkt dabei Stolz auf Erreichtes durch. Das allerdings deckt nicht zu, was auch angesprochen wird „Wir sind noch nicht fertig!“. Denn es gibt jede Menge zu tun in einer sich zunehmend spaltenden Gesellschaft. Tarifflucht von Unternehmen, rechte Auswüchse, bevorstehender Strukturwandel – keine Zeit, sich etwa auf den Lorbeeren auszuruhen. Gefeiert werden darf aber dennoch.

In Gesprächsrunden auf der Bühne kamen gewerkschaftliche Aktivisten der ersten Stunde zu Wort. Sekretäre und Betriebsräte, die nach der Wende gewerkschaftliche Strukturen und Mitbestimmungsgremien ins Laufen brachten. Es war spannend zu hören, wie das war, damals vor 30 Jahren. Viel ist erreicht doch „Wir sind noch nicht fertig!“.

Deshalb ging es in einem Couchgespräch auch um den Blick auf die Anforderungen der Zukunft. Klimawandel, Digitalisierung, Braunkohleausstieg – keine der aktuellen und bevorstehenden Problemlage, die nicht ohne Folgen für ArbeitnehmerInnen und Unternehmen wären. Es gibt viel zu tun für Gewerkschaften.

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